Am Brunnen vor dem Tore 1. Strophe
Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum,
ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum;
ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort;
es zog in Freud´ und Leide zu ihm mich immer fort.
Am Brunnen vor dem Tore 2. Strophe
Ich muß auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht,
da hab ich noch im Dunkel die Augen zugemacht,
und seine Zweige rauschten, als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir Geselle, hier findst du deine Ruh´.
Am Brunnen vor dem Tore 3. Strophe
Die kalten Winde bliesen mir grad ins Angesicht,
der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort,
und immer hör ich´s rauschen. “ Du fändest Ruhe dort.“