An der Saale hellem Strande 1. Strophe
An der Saale hellem Strande
stehen Burgen stolz und kühn.
Ihre Dächer sind zerfallen,
und der Wind bläst durch die Hallen,
Wolken ziehen drüber hin.
An der Saale hellem Strande 2. Strophe
Zwar die Ritter sind verschwunden,
nimmer klingen Speer und Schild;
doch dem Wandersmann erscheinen
in den altbemoosten Steinen
oft Gestalten zart und mild.
An der Saale hellem Strande 3. Strophe
Droben winken holde Augen,
freundlich lacht manch roter Mund.
Wandrer schaut wohl in die Ferne,
schaut in holder Augen Sterne.
Herz ist heiter und gesund.
An der Saale hellem Strande 4. Strophe
Und der Wandrer zieht von dannen,
denn die Trennungsstunde ruft;
und er singet Abschiedslieder,
„Lebewohl“ tönt ihm hernieder,
Tücher wehen in der Luft.